Von zahlreichen Astrologen wird Neptun eher skeptisch betrachtet, denn für sie bedeutet er vor allem die Gefahr der Illusion, der Sucht und des Sich-Verlierens in unendlichen Weiten - sich im Chaos des Unendlichen zurechtzufinden, ist schließlich auch nicht einfach.
Aber wenn wir uns dort im großen Ozean von ALLEM-WAS-IST Utopien, Illusionen und Schimären ausgesetzt sehen, so sind es im Grunde unsere eigenen unbewussten Schatten, die wir noch mit uns tragen, die uns dort gespiegelt werden. Im Reich des Neptuns braucht es großen inneren Halt, reine Absicht und auch die Bereitschaft, seine Schatten und die daraus entstehenden Ängste anzuschauen und nicht auszuweichen – denn Neptuns große Weite verleitet leicht dazu, sich den eigenen "dunklen Anteilen" einfach zu entziehen.
Doch hinter dem, was wir selbst an Ängsten und Befürchtungen hinein geben, steht das große Glück, sich wieder dem Eins-Sein anzunähern. Denn Neptun erinnert uns an unsere ätherische Heimat, aus der wir menschlichen Seelen stammen und in die wir so gerne wieder hin gelangen möchten. Und genau dies spiegelt uns auch der Sternenraum der Fische. Es ist ein wässrig-ätherischer Raum, geprägt von einer kleinen Nebengalaxie, die uns hinaus zieht aus unserer Galaxis in die Weiten des Universums, ins Ätherische. Es gibt Menschen, die sich dort, im Reich der Fische, schon gut zurechtfinden, die in aller Leichtigkeit hinein und hinausgehen können, wechseln können zwischen der feinstofflichen Welt und der feststofflichen.
Zu Anfang 2023 trat nun Neptun, der Planet, der ebenfalls genau diese Eigenschaften vertritt, ein in sein Reich, das Reich der Fische, d.h., wir werden seitdem in einem sehr großen Ausmaß mit dieser Qualität konfrontiert. Die Themen Spiritualität, Religio (also die "Rückverbindung zur göttlichen Quelle"), die eigene Intuition, unsere Medialität, das Ätherische insgesamt werden für uns immer zugänglicher und immer wichtiger werden. Und unser Weg dort hinein, in dieses Reich der Fische, wird über ein sich immer mehr verstärkendes Miteinander führen, über ein Gefühl der Verbundenheit mit ALLEM-WAS-IST.
Nun ist viel die Rede von einer 'Verbundenheit', doch wie können wir uns eine Verbundenheit überhaupt vorstellen, wenn wir kein greifbares Gefühl des Einsseins haben?
Ein Beitrag von Vera. F. Birkenbihl veranschaulicht uns diese Situation sehr verständlich. Das Publikum wurde gebeten, die Finger einer Hand auf ein Papiertuch zu legen, diese Stellen zu markieren und dann Löcher für die Finger auszuschneiden, sodass die Finger hindurch gesteckt werden können.
Wenn wir dann von oben auf die Finger schauen, dann wird deren Verbindung untereinander unter dem Papier völlig verdeckt. So betrachtet, scheint jeder Finger unabhängig von den anderen zu sein und könnte sich selbst als Individuum sehen, als getrenntes Wesen, wenn es auf dem Eindruck beharrt, dass es keine Hand gibt, zu der alle Finger gehören. Sicher ein sehr anschauliches Bild, um in sich wieder ein Gefühl für die verbindende Hand entstehen zu lassen.
Fische im Schwarm haben wohl nie eine solche Erfahrung des trennenden Papiertuchs gemacht, sie wissen nichts von einer Getrenntheit. Und dieser Mangel an getrennten Erfahrungen ist genau das, was den Sternenraum der Fische für viele Menschen sowohl so anziehend, als auch so beängstigend erscheinen lässt. Denn in diesem Sternenraum werden wir quasi hineingeworfen in das Verbunden-Sein mit allem, wir befinden uns im unmittelbaren Kontakt mit dem Chaos des ALLEN-WAS-IST und dort existiert keine Struktur, an der wir uns festhalten können, dort droht möglicherweise sogar eine ominöse Auflösung des Ichs.
Nach den Paukenschlägen und dem Aufrütteln jedes Einzelnen in den vergangenen Jahren, zeigt uns Neptun in den Fischen nun also auch, wohin uns das aktuelle Leitmotiv der Gestirne der "Wandel der Gesellschaft" (mehr erfahren "Gesellschaft im Wandel") führen kann.
Damit legt sich auf unsere aktuelle Leitmusik ein weiteres beschwingteres Thema, das uns davon erzählt, dass es in ein Miteinander gehen kann, in die Verbundenheit der Fische. Allerdings bringt dieses neue zweite Thema zwar frischen Wind für Menschen, die in sich selbst den Wandel zugelassen haben und sich auf ihren Weg gemacht haben. Für diejenigen, die festhalten möchten an alten Strukturen, die ihre Rettung im Sicherheitsdenken suchen, wird es eine weitere und heftige Herausforderung sein, die umso mehr Druck aufbaut, als diese Menschen noch nicht bereit sind, sich ihr zu stellen.
Denn sie werden wohl auch drastisch mit der anderen Seite Neptuns und den Fischen konfrontiert, mit den Gefahren des Chaos, mit den Gefahren des Sich-Verlierens, mit Utopien, Schimären und Illusionen und teilweise auch der Angst vor einer ominösen Auflösung des Ichs. Schließlich sind wir Menschen durch unsere Inkarnationen so lange an ein Gefühl der Individualität, der Ich-Identität gewöhnt, dass uns die Vorstellung, uns wie ein Tropfen im großen Meer aufzulösen, meist als etwas Schreckliches, als ein großer Verlust, erscheint.
Jedoch ist dies ein Prozess, der langsam voranschreitet, und in dem wir uns schon längst befinden. Wir waren nie das Einzelwesen, als das wir uns generell wahrnehmen. Allein unser Körper besteht aus etwa 30% 'Fremdwesen', nämlich aus Bakterien, die zu unserem Organismus gehören und die durchaus eine eigene Intelligenz aufweisen - sogar unsere Organe scheinen eine Art feststellbares Bewusstsein zu haben und mit eigenen 'Gehirnzellen‘ ausgestattet zu sein. Wir selbst können uns ebenfalls betrachten als ein System, das aus körperlichen, emotionalen, mentalen und seelischen Anteilen besteht. Das heißt, es ist durchaus sinnvoll, nicht nur unseren Körper, sondern auch unser Körper-Seele-System als eine Art Konglomerat zu sehen, als ein WIR.
Wenn wir demnach bei der Annäherung an eine weitere Bewusstseins-Stufe erkennen werden, dass es, wie in dem Beispiel von Birkenbihl, auch eine verbindende Hand gibt zwischen uns und anderen Menschen, also anderen individuellen Fingern, anderen Körper-Seele-Systemen, so werden wir wohl weniger eine angst-auslösende Auflösung vor uns sehen, sondern eher ein freudiges Wiederentdecken einer alt-bekannten Verbundenheit, die wir verloren glaubten.
Wenn einer der langsam laufenden Planeten einen neuen Sternenraum betritt, dann lohnt es sich hinzusehen, was sich gerade in diesem Sternzeichen abspielt. Denn diese Konstellationen geben nicht nur den Auftakt für eine gewisse Zeit, sondern formen quasi das Motto, die Botschaft, für den ganzen Aufenthalt des Planeten in diesem Sternenraum.
Als Neptun am 20. Februar 2023 in das Reich der Fische eintrat, befanden sich dort schon Jupiter, Venus und Chiron. Damit wurde auch das Thema umrissen für die Epoche der 13 Jahre, während der sich Neptun in diesem Sternenraum aufhält:
All dies wird letztlich durch Jupiters Kraft auch in Gemeinschaften und in die Gesellschaft einfließen, um auch dort vermehrt zu einem Heilsein zu führen.
Allerdings scheint es so zu sein, dass die ganze Kraft, die Neptun uns in seinem Reich – zusammen mit den anderen Gestirnen dort – zur Verfügung stellen kann, sich zunächst recht unterschiedlich auf uns Menschen auswirkt: für diejenigen, die noch in alten Strukturen verhaftet bleiben möchten und nur sich selbst und das Materielle sehen, bedeutet es erst einmal einen Gegenwind, der sie nicht weiter kommen lässt und wahrscheinlich weitere Schwierigkeiten in ihrer Existenz entstehen lässt.
Für andere, die sich den neuen Kräften vertrauensvoll öffnen möchten, bringt Neptuns Einfluss einen unwahrscheinlichen Schub, einen Rückenwind, der sie auf ihrem Weg auf leichte Weise weiter führt. Verstärkt wird dies noch durch die aktuelle Mondknotenachse, die uns auch in das Reich der Fische führen möchte (siehe auch PDF Mondknotenachse Jungfrau - Fische).
Mehr erfahren in einem Channeling mit Neptun
Zurück zum Hauptartikel "Das Jahr 2024"